Der 30jährige Krieg, im Zeitraum vom 23. Mai 1618 bis 24. Oktober 1648, war von mindestens 13 Kriegen und 10 Friedensschlüssen bestimmt. Es handelte sich dabei nicht um eine rein deutsche "Angelegenheit", sondern viel mehr um einen innereuropäischen Konflikt auf deutschem Boden. Schweden, Franzosen, Spanier, Niederländer und nicht zuletzt auch Deutsche tummelten sich auf den zahlreichen Schlachtfeldern. Der Krieg weitete sich schnell auf die Städte, Dörfer und Gemeinden aus, und führte letztendlich zu einem allgemeinen Chaos in ganz Deutschland.
Der allererste Vernichtungskrieg in der Geschichte der Menschheit:
1629 werden in Zazenhausen nur noch 18 männliche Einwohner gezählt.

Seit etwa 1500 standen nun auch brauchbare Schußwaffen zur Verfügung, die in ihrer Reichweite und Durchschlagskraft die Armbrust weit übertrafen. An Stelle der Rüstungen kamen leicht gepanzerte Waffenröcke und leichte Helme, die Soldatenhelm aus dem 30jährigen Kriegmeist durch einheitliche, farbliche Kennzeichnung eine Erkennung des Feindes, selbst im wildesten Schlachtgetümmel, möglich machten. Die Erfindung des Schießpulvers verhalf auch der etwas größeren Variante dieser Waffe namens Artillerie auf die Schlachtfelder. Diese Waffen brachten es mit ihren gußeisernen Kugeln und für damalige Zeiten extremen Reichweite von mehreren tausend Metern auf eine gewaltige Durchschlagskraft der die alten, im Mittelalter gebauten, Stadtmauern und Burgen nicht mehr gewachsen waren. Jedoch war es durch solch ein technisches Aufgebot nicht mehr möglich im Kriegsfall un- oder nur schlecht ausgebildete Bauern zu rekrutieren. Es verlangte nach kampf- und geräteerprobten Berufssoldaten, den Söldnern. Handelsleute und rücksichtslose Geschäftemacher waren es dann auch, die die Armeen im 30jährigen Krieg finanzierten: Leute wie Wallenstein und Jean de Witt.
Die Heere (tlw. bis zu 100.000 Soldaten) wurden immer von einem Tross von Menschen begleitet, der versuchte aus der Situation irgendeinen Profit zu schlagen. Oft wurden die Söldnersoldaten auch von ihren Familien begleitet. Andere sahen keine Perspektiven mehr, in ihrer alten, geplünderten Stadt zu bleiben und vor Hunger zu sterben.
Das Geld um Kriege zu führen wurde nach jahrzehntelangem Kampf immer knapper. Das Land warf nichts mehr ab, die Plünderungen brachten kaum noch Beute und Ziele waren auch keine mehr vorhanden. Warum also noch Blutvergießen ? Wallenstein verhandelte deshalb mit Feinden über ein Ende des Krieges.

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