Quer durch Europa „auf der Flucht zu sich selbst"Profile: Steffen Grabenhof aus Zazenhausen war 9687 Kilometer vom Nordkap bis nach Gibraltar unterwegsSteffen Grabenhof braucht viel freien Raum um sich. Vielleicht hängt das damit zusammen, dass er als gelernter Raum-ausstatter meist von Wänden umgeben war. Im vergangenen Jahr ist er quer durch die USA geradelt, jetzt hat der 25-Jährige auf dem Rad Europa vom Nordkap bis Gibraltar durchquert. STUTTGART. Bequem hat sich Steffen Grabenhof in der elterlichen Wohnung
in Freiberg aufs Sofa gefläzt. Er freut sich, dass ihn heute die
Oma bekochen wird und er nicht schon wieder Nudeln aus dem Topf überm
Lagerfeuer löffeln muss. Nach 124 Tagen und 9687 Kilometern durch
Europa atmet Steffen durch. Die Füße sind hochgelagert. „Die
Tour war für mich Flucht zu mir selbst und Orientierungsphase
zugleich." Die Radtour beginnt mit einer Wanderung über drei Firneisfelder Gemäß diesen selbst gewählten Kriterien startet Steffen
natürlich nicht vom großen Parkplatz in Nordnorwegen aus,
der den Bustouristen als Nordkap vorgegaukelt wird. Um wirklich am
nördlichsten Punkt Norwegens sein Mountainbike in die kalten Fluten
der Barentssee zu tauchen, muss Steffen sein Rad auf dem Buckel nehmen
und am 11. Juni zunächst drei Firneisfelder überqueren. „Nur
gut, dass der Kilometerzähler, der mit Satellitenortung arbeitet,
diese Strecke mitgezählt hat." Am Ende summieren sich alle Pässe und Steigungen auf 134.230 Höhenmeter Vor der Einreise nach Russland ist Steffen mehr als
nervös. „Alle
hatten mich gewarnt, dort allein mit dem Rad zu fahren." Bereits
am ersten Tag geht alles schief. Der Reifen ist zerfetzt, die Luftpumpe
defekt. Auf einem Waldweg schiebend bricht die Nacht herein. Zwar heulten
keine Wölfe, „aber die Angst wuchs". Als Steffen an
die Tür einer einsamen Hütte klopft, erlebt er ein kleines
Wunder. „Ich wurde freundlich empfangen und durfte im Garten
zelten", berichtet der Radler. „Am Morgen brachte mir die
Babuschka sogar ein Frühstück."
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Kontakt und weitere InfosSteffen Grabenhof |
Zeitungsartikel von Klaus Eichmüller
aus "Stuttgarter Nachrichten/S-Presso", vom 30. Oktober 2012 www.stuttgarter-nachrichten.de |
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